Ohrrekonstruktion Praxis BerlinOhrrekonstruktion & OHRKORREKTUR IN BERLIN

Ohrmuschelrekonstruktion – Harmonie wiederherstellen

Defekte im Bereich der Ohrmuscheln fallen in der Regel nicht so stark auf, da sich die Ohren auch unter den Haaren verstecken lassen. Dennoch ist eine gelungene operative Verbesserung oder Rekonstruktion eine wesentliche psychische Entlastung – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

Durch eine Ohrmuschelrekonstruktion können Sie sich ein Stück mehr Freiheit zurückerobern, Ihr Selbstwertgefühl wieder steigern und auch Ihrem sozialen Umfeld wieder sicherer begegnen.

Navigieren sie hier zu den einzelnen Punkten:

 

Ohrrekonstruktion: Welche Defekte erfordern eine Rekonstruktion?

  • Angeborene Defekte der Ohrmuschel
  • Ausgeprägte „Tassenohren“
  • Ein nach unten geknickter oberer Ohrpol
  • Eine verkümmerte Form der Ohrmuschel
  • Atypische Knorpelfalten
  • Einkerbungen
  • Fehlende Ohrläppchen
  • Mikrotie: weitgehendes Fehlen der Ohrmuschel bis auf ein Läppchen mit oder ohne Ohrmuschelrest
  • Defekte von Teilen der Ohrmuschel bis hin zum Totalverlust durch Unfall oder Tumoroperation (Tumor im Ohr)

Ohrrekonstruktion Möglichkeiten: Wie kann eine fehlende Ohrmuschel wiederhergestellt werden?

Zur Rekonstruktion der Ohrmuschel wird fast immer körpereigenes Gewebe verwendet. Nur selten, zum Beispiel wenn nicht ausreichend Rippenkorpel vorhanden ist, kommt ein Gerüst aus Fremdmaterial zur Ohrrekonstruktion in Frage.

Eher selten ist auch der komplette Ohrmuschelersatz durch eine Epithese (Ohrmuschel aus Kunststoff, am Kopf fixiert über Metallimplantate). Ist eine Epithese erforderlich, muss der Patient sich daran gewöhnen, dass die Epithese zum Schlafen abgelegt werden sollte und die Implantate täglich sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden müssen.

Für den operativen Aufbau von fehlenden Ohrknorpelanteilen werden häufig Ohrknorpel vom gesunden Ohr und Hautlappen von der Hinterohrseite des betroffenen Ohres verwendet.

In manchen Fällen empfiehlt sich der Einsatz von Rippenknorpel, da dieser eine bessere Formstabilität aufweist. Er ist allerdings auch härter als der Ohrknorpel, was zwar nicht störend, dennoch aber etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Durch einen Unfall oder eine Tumoroperation entstandene Defekte der Ohrmuschel werden mit Ohrknorpeltransplantaten und Hautverlagerungen aus dem Überschuss der Hinterohrfalte behandelt. Auch hier gibt es Grenzen für den verfügbaren Knorpel und die verfügbare Haut.

Für größere Defekte müssen mehrschichtige Rekonstruktionen geschaffen werden. Es empfiehlt sich ein Rippenknorpelgerüst, das mit einem Schläfenfaszienlappen (gut durchblutete, dünne Gewebeschicht) bedeckt wird, auf dem wiederum ein freies Hauttransplantat anheilen kann.

Der Ohrmuschelaufbau mit körpereigenem Gewebe aus Rippenknorpel ist bei einer Mikrotie ab dem 10. Lebensjahr möglich. Aus eigenem Rippenknorpel aufgebaute Ohrmuscheln haben den Vorteil, dass sie noch etwas mit dem Körper mitwachsen. Sie sollten in ihrer Größe und der Stellung zum Kopf dem gesunden Ohr genau spiegelbildlich entsprechen, können aber nicht ganz so fein und grazil wie ein natürliches Ohr werden.

Gegenüber einem Gerüst aus Kunststoffmaterial haben sie einen großen Vorteil. Mit körpereigenem Material aufgebaute Ohrmuscheln können auch Verletzungen, wie sie im alltäglichen Leben vorkommen, ohne Verlust überstehen.

Der Einsatz von Fremdmaterialien gestaltet sich hingegen schwierig. Grundsätzlich besteht bei Fremdkörpern das Problem der Infektion und des Verlustes eines Ohraufbaus bei kleinen Verletzungen oder Druckstellen. Kunststoffgerüste aus porösem Polyethylen (z.B. Medpor) scheinen – entsprechend der Erfahrungen – einige dieser Probleme bisher am besten zu lösen.

OhrrekonstruktionEpithesen – Ohrprothesen aus Kunststoff

Die Alternative zu einer Rekonstruktion sind Epithesen – Ohrprothesen aus Kunststoffmaterial.

Diese können zwar die Form des gesunden Ohres genau wiederspiegeln, aber nicht den Farbwechsel der Haut bei Wärme oder Kälte. Sie sind somit, je nach Umstand und Situation, mehr oder weniger auffällig.

Für die Fixierung werden Metallimplantate in den Knochen eingebracht. Darüber wird ein Fixierungssteg aufgebaut.

Der Patient steckt nun das Kunststoffohr einfach auf den Steg. Er muss jedoch darauf achten, dass die Durchtrittsstellen der Implantate täglich gepflegt werden, um Infektionen zu verhindern.

Die Ohrprothese sollte außerdem nachts abgelegt werden.

Eine Epithesenversorgung ist besonders bei einem Ohrverlust in einem Alter ab ca. 40 Jahren empfehlenswert oder bei individuellen Hindernissen für einen Eigengewebeaufbau.

Dr. med. von Gregory arbeitet mit sehr guten Epithetikern zusammen, die auf die Herstellung von Epithesen spezialisiert sind.

Ohrrekonstruktion bei Mikrotie – Funktion und Ästhetik im Einklang

Das angeborene Fehlen der Ohrmuschel (Mikrotie) geht meistens mit einem Fehlen des äußeren Gehörganges und einer Fehlbildung des Mittelohres einher. Dies führt zu Schwerhörigkeit.

Die frühkindliche HNO-ärztliche Beratung und genaue Diagnostik der Fehlbildung (Hörtests, Röntgen-Computertomografie zur Diagnostik von Mittelohrdefekten, usw.) ist sehr wichtig. Dabei werden auch die Möglichkeiten eines operativen Ohrmuschelaufbaus und die Möglichkeiten und Grenzen hörverbessernder Operationen (Mittelohr und Gehörgang oder soundbridge-Implantat) aufgezeigt.

Der Trend geht heute zu implantierbaren Hörgeräten (Soundbridge). Die entsprechende Operation kann vor oder nach dem Ohrmuschelaufbau erfolgen. Den besten Weg zu einer Hörverbesserung sollte ein HNO-Facharzt für Pädaudiologie aufzeigen.

22 DvG 7548 462 308Ablauf der Ohrrekonstruktion bei Mikrotie

Wenn keine Hörverbesserung vorgenommen wird, erfolgt der Ohrmuschelaufbau bei Mikrotie aus körpereigenem Material in zwei Hauptoperationen. Drei Operationsschritte sind dann erforderlich, wenn das Mittelohr geöffnet und ein Gehörgang und ein Trommelfell angelegt werden sollen.

1. Ohrmuschelrekonstruktion mit Rippenknorpel

Die Position des Ohres wird symmetrisch zur gesunden Seite geplant.

Aus Knorpelanteilen von meist drei Rippen wird ein Ohrknorpelgerüst hergestellt.

Als Vorlage dient das gesunde Ohr oder bei beidseitiger Mikrotie eine ideale Standardform.

Das meist vorhandene Ohrläppchen wird in die passende Position verlagert und das missgebildete Knorpelgerüst entfernt.

Das neue Gerüst wird unter die Haut eingelagert. Feine Drainageschläuche erzeugen einen leichten Sog, der die Haut in die Vertiefungen des Knorpelgerüstes zieht. Von außen werden diese Vertiefungen mit Verbandsmaterial ausgekleidet, damit das neue Ohrrelief nicht durch Schwellungen verloren geht.

Nach etwa sechs Monaten ist das Knorpelgerüst eingeheilt. Die künftige Ohrenform ist schon gut zu erkennen, es fehlt nur noch die Hinterohrfalte.

 

2. Ohrmuschelanhebung

Die Ohrmuschel muss nun aus ihrer Versenkung unter der Kopfhaut hervorgeholt werden. Dazu wird die Haut hinter dem Knorpelgerüst aufgetrennt und dieses samt neugebildetem Bindegewebe angehoben.

Ein Knorpelkeil, der von der ersten Operation noch übrig ist, wird jetzt als Abstützkeil hinter der neuen Ohrmuschel eingepflanzt. Dieser Knorpelkeil muss nun noch mit einem durchbluteten Gewebelappen bedeckt werden (Schläfenfaszie vom Kopf), auf dem wiederum ein Hauttransplantat anheilen kann.

Alternativ kann auch ein Hautlappen aus dem Hinterohrbereich diese Aufgabe erfüllen.

Ohrmuschelrekonstruktion: Ergebnisse

Die aufgebauten Ohrmuscheln sind zunächst steifer und weniger fein konturiert als die natürlichen. Das Gefühl kommt etwa im Verlauf eines Jahres wieder zurück.

Mögliche Komplikationen einer Ohrrekonstruktion

Beim operativen Ohrmuschelaufbau bei Mikrotie handelt es sich um einen komplexen Eingriff, bei dem es – wie bei allen Operationen – auch zu Komplikationen kommen kann.

In sehr seltenen Fällen können Durchblutungsstörungen der Haut dazu führen, dass es zum Freiliegen des Rippenknorpels oder sogar zum Teilverlust des rekonstruierten Ohres kommt. Dann muss frühzeitig ein Faszienlappen vom Kopf mit einem Hauttransplantat darübergelegt werden.

Durch Schwellung kann die Kontur des Ohres beeinträchtigt und weniger fein werden. Das ist aber in der Regel nur ein vorübergehendes Problem.

In seltenen Fällen kann sich der transplantierte Knorpel verbiegen oder ganz auflösen. Nähte können durch die Haut perforieren, was Folgeoperationen notwendig macht.