In den letzten Jahren hat sich ein beunruhigender Trend entwickelt: Immer mehr selbsternannte „Beauty-Docs“ bieten ästhetische Eingriffe an, ohne über die notwendige fachärztliche Ausbildung oder das erforderliche Maß an medizinischem Verantwortungsbewusstsein zu verfügen. Der jüngste Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zeigt in bedrückender Deutlichkeit, wie groß das Ausmaß an Pfusch, Profitstreben und fehlender Ethik mittlerweile ist.

Unter dem Deckmantel von Glamour und Social-Media-Inszenierungen werden Eingriffe wie Botox-Injektionen, Filler-Behandlungen oder gar komplexe Operationen angepriesen, als handele es sich um harmlose Wellness-Angebote. Junge Menschen – oft durch Instagram und TV-Formate verunsichert – geraten so in die Hände von Ärzten, die ohne Rücksicht auf Risiken und Nebenwirkungen agieren. Dass es dabei nicht selten zu schweren Komplikationen, irreparablen Entstellungen oder gar Todesfällen kommt, ist mehr als skandalös.

Gefahren durch Beauty-Docs: Warum die Risiken unterschätzt werden

Besonders erschreckend ist die aktuelle Gesetzeslage in Deutschland: Prinzipiell darf jeder Arzt – unabhängig von Fachgebiet oder Qualifikation – ästhetische Eingriffe vornehmen, wenn er darin eine lukrative Einnahmequelle sieht. Während in Ländern wie Dänemark ausschließlich Fachärzte für Plastische Chirurgie derartige Operationen durchführen dürfen, herrscht hierzulande ein gefährlicher Wildwuchs. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das: mangelnde Sicherheit und ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen.

Schönheitschirurgie ohne Facharztausbildung – ein Risiko für Patienten

Ein besonders tragischer Fall: In Düsseldorf starben zwei Frauen nach einem „Brazilian Butt Lift“, durchgeführt von einem Kardiologen, der sich selbst zum Schönheitschirurgen erklärte. Diese Fälle zeigen auf dramatische Weise, dass unzureichende Qualifikation Menschenleben kosten kann.

Seriöse Schönheitschirurgie in Berlin: Verantwortung und Ethik

Als Facharzt mit langjähriger Erfahrung in plastischer und ästhetischer Chirurgie und mit Spezialisierung auf Nase und Gesicht weiß Dr. med. von Gregory, wie wichtig eine fundierte Ausbildung, sorgfältige Diagnostik und ein hohes Maß an Berufsethos sind.
„Wir sind als Ärzte verpflichtet, unseren Patienten keinen Schaden zuzufügen. Wer nur auf Gewinnmaximierung aus ist, verliert diese Grundregel aus den Augen – mit fatalen Folgen für die Betroffenen“, so Dr. von Gregory. „Für mich ist es selbstverständlich, immer aufrichtig und ehrlich zu beraten und den PatientInnen die für Sie am besten geeignete Lösung zu empfehlen, die nicht unbedingt in einer Operation mündet.“

Ästhetische Medizin in Deutschland: Warum strengere Regeln nötig sind

Die deutliche Selbstinszenierung einiger Ärzte in den sozialen Medien, die Eingriffe als Lifestyle-Event darstellen, ist nicht nur unseriös, sondern auch gefährlich. Wenn unter dem Hashtag „Russian Lips“ oder mit Slogans wie „Das wird ultrageil“ Spritzen und Operationen vermarktet werden, hat das nichts mehr mit verantwortungsvoller Medizin zu tun.

Dr. med. von Gregory fordert daher klare gesetzliche Regelungen für die ästhetische Medizin in Deutschland:

  • Zugang nur für qualifizierte Fachärzte mit nachweisbarer Ausbildung.
  • Strenge Kontrolle und Sanktionierung bei Missbrauch.
  • Transparenz für Patienten, damit diese erkennen können, wer tatsächlich seriös arbeitet.

Qualifizierte Fachärzte statt Influencer-Ärzte: Worauf Patienten achten sollten

Patienten sollten sich nicht von Social-Media-Videos, Werbeversprechen oder Vorher-Nachher-Bildern blenden lassen. Entscheidend ist, dass der behandelnde Arzt über eine fundierte Facharztausbildung in plastischer oder ästhetischer Chirurgie verfügt, seriös und individuell, und mit der erforderlichen Zeit berät und im Zweifel von einem Eingriff abrät.

Ästhetische Medizin ist ein sensibles Feld, das tief in die körperliche und seelische Integrität eines Menschen eingreift. Sie gehört in die Hände von Fachärzten, die über fundierte Kenntnisse verfügen und ihr Handeln an medizinischer Ethik und echter Verantwortung orientieren.

Alles andere ist nicht nur unseriös – es ist gefährlich.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Schönheitschirurgie und Beauty-Docs

Wie erkenne ich einen seriösen Schönheitschirurgen?

Seriöse Schönheitschirurgen sind Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie; sie verfügen über eine langjährige Ausbildung und umfangreiche praktische Erfahrung, Mitgliedschaften in anerkannten Fachgesellschaften und legen Wert auf hochwertige Beratung. Die Erfahrungsberichte von Patienten sind in der Regel sehr differenziert und individuell von den Patienten formuliert. Wenn beim Lesen von Rezensionen das Gefühl entsteht, dass alles ähnlich ist, kann es sich auch um gekaufte Bewertungen handeln.
Vorsicht bei Ärzten ohne Facharztausbildung, die mit schnellen Ergebnissen werben.

Welche Gefahren bestehen bei Eingriffen durch sogenannte Beauty-Docs?

Unqualifizierte Ärzte oder Heilpraktiker können schwerwiegende Komplikationen verursachen – von Infektionen über dauerhafte Entstellungen bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen wie Embolien.

Warum gibt es in Deutschland so viele selbsternannte Beauty-Docs?

Die Gesetzeslage erlaubt es derzeit Ärzten verschiedenster Fachrichtungen, ästhetische Behandlungen durchzuführen. Dies führt zu einem gefährlichen Wildwuchs ohne ausreichende Qualitätskontrolle.

Welche Eingriffe sind besonders risikoreich?

Operationen wie der „Brazilian Butt Lift“ oder unfachmännisch gesetzte Filler-Injektionen gehören zu den riskantesten Eingriffen. Diese Eingriffe, rein exemplarisch betrachtet, erfordern höchste Expertise und sollten nur von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden.

 

Persönliche Meinung von Dr. med. Henning von Gregory:

„In meiner Praxis bin ich tagtäglich mit dem Schicksal von Socialmedia-Patienten aus dem In- und Ausland konfrontiert, die von sogenannten Beauty-Docs operiert wurden. Oft bestehen nicht nur erhebliche funktionelle und ästhetsiche, und teilweise sogar irreparable OP-Folgen sondern häufig sind die Patienten auch in ganz erheblichem Umfang psychisch traumatisiert, da sie nicht glauben können, wie weit die Schere zwischen Arztauftritt und der OP-Anwerbung mit dem tatsächlichem Ergebnis und der postoperativen Arztbehandlung auseinanderliegen. Betrachtet man die heutige Entwicklung im Detail, insbesondere die Social Media Darstellung einiger Ärzte und Ihrer angebotenen Leistungen, muss man feststellen, dass rücksichtslos mit Vorher-Nachher Fotos, oftmals von der KI erstellt oder verbessert, geworben wird. Diese Fotos zeigen selten die realen Proportionen des Patienten, geben keine Altersangabe und verbergen die funktionellen Aspekte.

Stellen Sie sich im oder nach dem Beratungsgespräch ruhig die Frage, ob Sie Ihrem Behandler, Ihrer Behandlerin wirklich vertrauen oder ob Sie vielleicht nur ein Erfüllungsgehilfe für seinen/ihren Lifestyle und Lebenswandel sind. Holen Sie vor einer Operation bitte immer eine zweite Meinung von einem Facharzt ein, nicht von einem Beauty Doc.“